Die Mission Copernicus Sentinel-2 führt uns diiesmal zur Bucht von Mont Saint-Michel in Nordfrankreich. Zwischen der Bretagne im Westen und der Normandie im Osten liegt diese bemerkenswerte Bucht, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde und einige der größten Gezeitenunterschiede in Kontinentaleuropa aufweist.
Dort kann es bis zu 15 m Unterschied zwischen Ebbe und Flut geben. Wenn die Springflut ihren Höhepunkt erreicht, zieht sich das Meer etwa 15 km von der Küste entfernt zurück, und wenn es zurückkehrt, ist es ein gefährlicher Ort. Sentinel-2 hat dieses Bild bei Ebbe aufgenommen, so dass das riesige Gebiet der Sanddünen durch mäandrierende Flachwasserkanäle freigelegt wird. Drei Flüsse fließen in die Bucht: der Couesnon, der Sée und der Sélune.
Die berühmte Felseninsel Mont Saint-Michel, sichtbar als kleiner dunkler Fleck im Süden der Bucht, liegt etwa 1 km von der Mündung des Couesnon entfernt. Der Mont Saint-Michel ist Sitz eines Benediktinerklosters und eines Dorfes und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist ein Mekka für Touristen.
Die Bucht war jedoch in den letzten Jahrhunderten anfällig für Verschlammung. Die Landwirtschaft und der Baus eines Dammes zum Inselkloster, haben zu diesem Problem u.a. beigetragen. Eine große Kampagne hat dafür gesorgt, dass der Mont-Saint-Michel seinen maritimen Charakter bewahrt und eine Insel bleibt. Der Hauptfluss in die Bucht, der Couesnon zum Beispiel, wird im Fluss unberührt gelassen, so dass Sedimente ins Meer ausgewaschen werden.